eine bessere Diagnostik bei Blutvergiftungen. Wie bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall sei die Zeit ein entscheidender Faktor, um die Krankheit zu bekämpfen. Prof. Michael Bauer sagte dem MDR-Magazin "Hauptsache Gesund": "Wir brauchen keine neuen Antibiotika, sondern bessere Diagnostik, die uns erlaubt, gezielter unsere vorhandenen Antibiotika einzusetzen." Bauer ist Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Uniklinikum Jena. Durch eine frühere Erkennung des Krankheitsbildes ließe sich auch Spätfolgen besser vorbeugen.
Um dem Ziel der besseren Diagnostik näher zu kommen, forschen Wissenschaftler am Jenaer Leibniz-Institut für Photonische Technologien gemeinsam mit den Intensivmedizinern der Uniklinik Jena an einer solchen Methode zur Früherkennung. Ein kleiner Chip soll dabei das Labor ersetzen. Auf ihn werden Erreger aus dem Urin des Patienten und gleichzeitig verschiedene Antibiotika gegeben. Dann werden sie mit einem Laser bestrahlt. Eine künstliche Intelligenz wertet den molekularen Fingerabdruck der Proben aus und erkennt, welche Antibiotikatherapie für den speziellen Erreger die richtige ist - und das innerhalb nur weniger Stunden. "Jede Verbesserung der Diagnostik ist für alle Beteiligten ein großer Schritt nach vorne. Wenn wir ein Ergebnis innerhalb weniger Stunden erzielen könnten, wäre uns erheblich geholfen", erklärt Intensivmediziner Prof. Bauer. Die Forscher hoffen, den Chip in 3-5 Jahren auf den Markt bringen zu können.
Der Welt-Sepsis-Tag am 13.09.2019 soll für das Thema sensibilisieren und auf aktuelle Defizite in der Sepsis-Prävention, -Diagnostik, -Therapie und -Rehabilitation aufmerksam machen.
Über das Thema "Sepsis" berichtete das MDR-Magazin "Hauptsache Gesund" auch am 12.09.2019 um 21:00 Uhr im MDR-Fernsehen.
ots